Keimzeit Singapur

Wir legen ab und fahr’n nach Singapur
mit ’nem Schiff aus schäbigem Holz
Auch wenn der Wind uns das Segel zerreißt
wir müssen weiter, immer weiter, was soll’s

Der Heizer aus China will nach Hause
Bläst der Wind nicht kriegt er viel zu tun
Unsere Weisheiten jagt er durch die Dampfmaschine
Ist gegen Pocken und Pest immun

Der Schiffskoch gebor’n in Sizilien
hat längst die Weltrezeptur erkannt
Segelnd über die Meere
trägt er die Botschaft in ein fernes Land

Der Steuermann nennt sich Napoleon
Gespalten brüllt er in die Nacht
Kommt er müde aus der Schlacht wieder zu sich
wird das Steuer mit ’nem Strick fest gemacht

Und das Kommando führt ein deutscher Käpt’n
Sein linkes Bein hat er im Krieg verlor’n
Lange schon keine Heimat mehr
Er will in Singapur ein Leben von vorn

Von der Segelspitze bis zum Kiel
auf diesem Schiff haben alle dasselbe Ziel
All unsere Träume und fernen Gedanken
fallen in der Nacht mit dem Regen
auf hölzerne Planken